Unser Buch des Monats August 2025
Multifunktionsbuch? Und wie!
Also das ist doch wirklich mal was Neues! Allein die Idee hätte schon ein paar Extra-Sterne verdient.
Denn was man da für 16,95 Euro in der Hand hält, ist pures Luftfahrterlebnis gepaart mit einer ordentlichen Portion Spielfreude.
Aber mal schön der Reihe nach: Typenbeschreibungen mit technischen Daten und Einsatzgeschichten gibt es ja wirklich zur Genüge. Auch das eine oder andere Abenteuerliche, Lustige oder Traurige ist da dabei. Kurz: Von solchen Büchern gibt’s mehr als genug. Und was den guten alten Quartettspiel-Bereich betrifft – seit Atari und Co. hat der ja auch eher ein Nischendasein geführt.
Was Luftfahrtjournalist und Redakteurslegende Andreas Spaeth da aber mit seiner völlig neuen BuchKombi aus Flugzeuggeschichten und Spielkarten umgesetzt hat, ist einfach klasse!
Schon die kurze, vierseitige Einführung in die Welt der Flugzeugquartette der 70er und 80er Jahre ist lesenswert und unterhaltsam. Besonders, wenn man – wie ich – noch ganz klare Erinnerungen an die „Matches“ im Schulbus, nachmittags mit Freunden oder abends am Küchentisch mit den Geschwistern hat.
Was danach kommt: 32 Passagiermaschinen, deren Beschreibungen gespickt sind mit technischen Details und kleinen Reise-Anekdoten, die richtig Spaß machen. Schon beim Lesen der ersten drei Seiten über die „CONCORDE – Meisterin aller Klassen“ hab ich die passende Karte aus dem hinteren Buchteil herausgelöst und neben den Text gelegt – quasi als Lesezeichen mit Nostalgiefaktor.
Nach 79 Seiten wusste ich mehr über die dargestellten Flugzeuge als nach der Lektüre manch reinen Typenbuchs. Und mein Quartett war am Ende vollständig!
Besonders gefallen hat mir, dass mir bei fast jedem Flugzeug ein Zitat oder eine Beobachtung des Autors hängen blieb. Zum Beispiel bei der Concorde: Laut Spaeth roch es beim Start im Cockpit immer nach verbranntem Teppich. „Das ist normal, wenn der Nachbrenner läuft“, erklärte (mir -Andreas Spaeth-) der ehemalige Concorde-Chefpilot von British Airways, Michael Bannister…
Solche Infos muss man doch gleich irgendwie „spielwertsteigernd“ einbauen, oder? Idee: Wenn man seine Concorde zu verlieren droht (Reichweite ist bekanntlich nicht ihre Stärke), darf man – einmal pro Runde – mit diesem Sonderwissen kontern. Der Stich geht zurück! Natürlich klappt das nur ein einziges Mal pro Typ und Spiel. Dafür wächst aber das Interesse an Luftfahrttechnik und -geschichte garantiert.
Mein Fazit: Dieses Buch mit integriertem Kartenspiel ist ein großartiges Geschenk für alle, die sich für zivile Luftfahrt interessieren. Auch junge Flugzeugfans haben damit sicher ihren Spaß – und wir alle lernen ganz nebenbei eine Menge.
Eigentlich schreit das Ganze schon jetzt nach einer Fortsetzung. Am besten natürlich wieder von Andreas Spaeth persönlich!
KH
Weitere Infos gibt’s hier im Verlagsportal.
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