Modell des Monats August 2017 - Henschel Hs 123
Die Firma Henschel, LKW- und Lokomotivenbau in Kassel, gründeten 1933 in Erwartung größerer Aufträge durch die sich abzeichnenden Luftrüstung eine Flugzeugbauabteilung in Berlin Schönefeld. Die Wirkungsstätten existieren heute noch auf dem Verkehrsflughafen Schönefeld der ehemaligen DDR und beherbergen heute Verwaltungen und verschiedene LTBs.
Nach einigen Kleinflugzeug-Übungen kam es ab 1933 zur Konstruktion eines Sturzkampf- und Tiefangriffs-Flugzeuges, das als offen geflogenen 1 1/2 Decker ausgelegt wurde. Angetrieben werden sollte das Flugzeug von einem luftgekühlten 9-Zyl. BMW 132Dc Flugmotor mit
648 kW/880 PS.
Die Idee dahinter war, mit Hilfe der Sturzkampftaktik Bomben präzise ins Ziel zu bringen, um so mit minimalem Aufwand einen maximalen Treffererfolg zu erzielen, also das Gegenteil eines Flächenbombardements.
Ernst Udet, späterer Chef des Technischen Amtes des RLM und berühmter WK I-Jäger und Kunstflugpilot, hatte bei seinen mehrfachen Aufenthalten in den USA das bei der US-Marine gesehen, nahm (auf Reichskosten) 2 entsprechende Curtiss-Hawk-Doppeldecker mit nach Deutschland und zeigte das Verfahren auf Flugtagen.
Der Serienbau begann 1936, mehrere Maschinen wurden bei der Legion Condor im spanischen Bürgerkrieg erprobt. Im Herbst 1936 wurden erste Luftwaffenverbände damit ausgerüstet. Obwohl zu Beginn des Krieges veraltet, leistet dieser Typ im Kriege und besonders im Russlandfeldzug noch große Dienste. Keines solcher Flugzeuge ist erhalten geblieben.
Technische Daten:
Spannweite (oben) 10,50 m (unten) 8,00 m, Länge 8,33 m, Höhe 3,20 m, Flügelfläche 24,85 m².
Leergewicht 1500 kg, Startgewicht 2215 kg
Höchstgeschwindigkeit 340 km/h, Marschgeschwindigkeit 315 km/h in 2000 m, Dienstgipfelhöhe 9000 m, Reichweite 855 km. Triebwerk: 1 x BMW 132 s.o.)