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Modell des Monats Januar 2019 Focke-Wulf Fw

Focke-Wulf Fw 200 Condor in sowjetischen Diensten von 1946 bis in die 50er Jahre

Über die Condor haben wir bereits mehrfach berichtet, Ein neues Modell im Maßstab 1:71, gebaut von Stanislaw Peil, Hannover, das er unserer Sammlung übergab, gibt uns aber Anlass, über eine wenig bekannte Nachkriegskarriere des berühmten Fliegers zu berichten.

Zusammengefasst ergibt sich eine interessante Geschichte, die mit Erbeutung von Fw 200 im Kriege und danach beginnt.

Die Luftwaffe ließ bereits Ende 1944 einige Condor-Bomber zu Verkehrflugzeugen für die DLH bei den Siebelwerken in Leipzig-Schkeuditz umbauen, die an die DLH gehen sollten. Eine davon ist sicher 1945 in Spanien geblieben. Aber es waren wohl keine großen Zahlen bei den ständigen Bombenangriffen.

Als die Rote Armee nach Kriegsende die Regie übernahm, wurden 1945/46 mindestens 3 Maschinen zu Transportern umgebaut. Die Sowjet-Union setzte sie dann im hohen Norden am Eismeer bei der Polarnajs Awiazija ein.

 

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Bilder der Fw 200 Condor bei den sowjetischen Polarfliegern in den 40er Jahren (wikipedia.org).

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Die drei Maschinen (es gibt auch die Möglichkeit einer 4.), deren Kennungen folgende waren: CCCP –H-400, CCCP H-401 und CCCP H-500 (ex TA + AM). Die „500“ ging als letzte Maschine 1950 in Jakutsk verloren.

Der erste Verlust war die CCCP H-400  im April 1946, als von den sehr kälteempfindlichen Bramo Fafnir-Motoren zwei ausfielen. Der Pilot Titow musste auf einer großen Eisscholle notlanden, die Maschine war nicht mehr flugfähig (s. Foto). Alle 21 Insassen wurden nach 16 Tagen von einer dort gelandeten Lisinow Li-2 (Lizenz Douglas DC-3)  gerettet.

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Die Fw 200 CCCP H-400 1946 nach der Notlandung im Eismeer auf einer Eisscholle

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Die H-401 flog bis 1950 vorwiegend in der Eisaufklärung. Was danach mit ihr geschah, ist nicht bekannt.

Die CCCP H-500, unser Modell, kam 1948 zu den Polarfliegerkräften. Es war im Flugzeugwerk Nr. 23 in Moskau auf seinen Einsatz vorbereitet worden. Es versorgte u.a.  Forschungsstationen im hohen Norden. 1950 gab es einen Wartungsunfall, bei dem ein Ölkühler zerstört wurde. Hierbei sollen die Bramo Fafnir gegen russische Schwetzow Ash-62IR Triebwerke ausgetauscht worden sein (andere Quellen sagen, das diese Condor bereits seit 1948 mit diesen Motoren flog). Die Maschine wurde dann im April 1950 in Jakutsk bei einem Landeunfall „beyond repair“ beschädigt, damit endete das Kapitel der Fw 200 in der sowjetischen Luftfahrt.

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Die CCCP H-500 als Modell in 1:72 im Museum. Der Anstrich war offensichtlich ein anderer als bei der H-401