logo3

Modell des Monats Mai 2020 Hansa-Brandenburg

Hansa-Brandenburg W.29

hansa brandenburgW29 2Der junge Flugzeugkonstrukteur Erns Heinkel, später Chef seiner Heinkel-Werke in Rostock, kam von der Firma Albatros zu den  Brandenburgischen Flugzeugwerken (HBF), die 1914 von dem berühmten Igo Etrich (Etrich Taube) in Brandenburg an der Havel gegründet wurden. Ein neuer Geldgeber (Camillo Catiglioni) kaufte die hamburgischen Hansa-Flugzeugwerke des Carl Casper und verschmolz seine eigene Firma Deutsche Aero-Gesellschaft zu diesem neuen Konglomerat.

Die Auftragslage war gut, der Krieg brachte Aufträge und Umsatz und Gewinn. Es wurde vorwiegend für die Luftstreitkräfte der kaiserlichen Marine und der K.u.K. Marine und für die österreichischen Luftstreitkräfte gebaut.

Heinkel wurde der Chef und entwickelte diverse Land- und Seeflugzeuge, die sich oft einen guten Ruf erwarben.

Die W.29 wurde als Marinejagdflugzeug aus der früheren W.12 entwickelt, die als Doppeldecker bereits 1916 für die kaiserliche Marine entwickelt worden war und gute Leistungen und eine starke Bewaffnung aufwies. Jetzt wurde die neue Maschine als Eindecker konzipiert um den zusätzlichen Widerstand der 2. Tragfläche loszuwerden. Sonst wäre eine Leistungssteigerung gegenüber der W.12 kaum möglich gewesen. Eine dadurch gewonnene deutliche Sichtverbesserung in alle Richtungen war ein weiteres Plus dieser Einrichtung.

Es wurde ein Holzflugzeug mit stoffbespannten Tragflächen und Rudern ausgelegt als Tiefdecker. Immerhin war das Tragegerüst der Seitenflosse bereits aus Stahlrohr. Die Schwimmer, einstufig, waren ebenso aus Holz und mit Stahlrohrstreben und Stahldrahtverspannung am Rumpf befestigt.

Mit dieser Maschinen hatten die Seestreitkräfte in Zeebrugge bei Ostende (Belgien) unter Friedrich Christiansen (später Do X - Kapitän) deutliche militärische Erfolge gegenüber den Briten. Das Konzept der W.29 blieb bei der Firma Caspar (Neugründung) und Heinkel in diversen Typen später noch erhalten.

hansa brandenburgW29 2Technische Daten:

Spannweite    13,50 m, Länge   9,36 m, Höhe    3,00 m, Flügelfläche 32,20 m², Leermasse 1000 kg, Starmasse   1495 kg, Triebwerk   1 x wassergekühlter stehender 6-Zyl. Reihenmotor Benz  Bz  III mit 110 kW/150 PS, v/max 175  km/h, Flugdauer   4 h, Dienst-gipfelhöhe knapp 5000 m, Bewaffnung  1 oder 2 x MG 08/15, eines starr nach vorn schießen, das zweite auf Drehlafette, Besatzung    2